Einleitung

In dem Seminar "Interkulturelle Workshops konzipieren und durchführen" bei Katja Kraft im Sommer Semester 2016 haben wir in einer relativ kleinen Gruppe (8 Teilnehmer*innen) einen gemeinsamen Workshoptag geplant und durchgeführt. Unter dem Motto "Fit für´s Ausland" haben wir innerhalb von vier Wochen den Workshop geplant. Die Themen für den interkulturellen Workshop haben wir von dem vorigen Seminar "Building Intercultural Competence" übernommen, so konnten einige an die vorher geplanten Konzepte und dem theoretischen Teil direkt anknüpfen. Dadurch mussten wir nicht jede Einheit von Grund auf neu planen, die konzeptuelle Planung der aufeinander aufbauenden Kurse hat mir sehr gut gefallen.

Reflexion Workshop

Bei dem Workshop "Fit für´s Ausland" am 15.07.2016 habe ich gemeinsam mit Elisabeth V. die Einheit zu "Stereotype" gestaltet. Es gab einige Unklarheiten die Methoden betreffend. Werden sie funktionieren? In welcher Konstellation bzw. welches Gruppenformat sollen wir dafür wählen? Wie zählen wir die Gruppen aus? Wird der Theorieteil zu lang oder zu unübersichtlich? All das, war uns nicht ganz klar.

Allerdings gab es zwei Situationen in denen ich meine Kompetenz anzweifeln musste. Bei der ersten Übung sollten sich zweier-Gruppen zusammenfinden, wie in der Planung vorgesehen zählte ich die Teilnehmer ab, mit dem Finger deutend auf die Teilnehmer eins, zwei, eins, zwei usw. aber leider funktioniert das so nicht denn dadurch bekommt man nur zwei Gruppen. Das wurde auch sofort erkannt und bemängelt, nach einem Moment peinlicher Berührtheit habe ich mich zusammengerissen und die Situation mit gespielter Gelassenheit überbrügt. Es wurden andere Vorschläge zur Gruppenfindung eingerufen (wie einfach die Sitznachbarn zu nehmen) aber ich habe das Wort wieder an mich genommen und selbst bestimmt wer mit wem zusammenarbeiten soll.

Bei der zweiten Situation befand ich mich gerade bei der Präsentation des theoretischen Teil. Ich berichtete erst von Ethnozentrismus und dann über die Hintergründe von Rassismus, daraufhin kam ein Einwand von einer Teilnehmerin: Ob es richtig sei, Stereotypen und Ethnozentrismus mit Rassismus gleichzusetzen? Meine Partner-Referentin war sofort verunsichert und veruchte dem Einwand zuzusprechen und meinte, es sei nicht unsere Absicht gewesen diese Dinge gleichzusetzten. Daran konnte ich anknüpfen und habe den Einwand genutz um meine These zu untermauern. Meine Antwort bezog sich darauf das wir Stereotype, Ethnozentrismus und Rassismus nicht gleichsetzten aber dies trotzdem artverwandte Verhaltensmuster sind, die oftmals durch einen psychologischen Prozess der Negierung von priviligierten Gruppen nichtig gemacht werden und dadurch weiter bestehen bleiben.

Im Nachhinein bei der Feedbackrunde kamen anders als erwartet, positive Rückmeldungen, dass unser Theorieteil sehr interessant gewesein sei und vielleicht noch mehr Hintergrundwissen besser gewesen wäre. Es wäre mir auch lieber gewesen diese Sache mit mehr Ruhe und Gelassenheit vorzutragen um mein Wissen in diesem Bereich besser vermitteln zu können. 

Wichtigste Lernerfahrung

Meine wichtigste Lernerfahrung in diesem Seminar beruht auf der Zusammenarbeit der einzelnen Teilnehmer*innen und der Lehrkraft, gemeinsam haben wir einen wirklich gelungenen Workshop geplant und durchgeführt. Es macht für mich den Anschein als wären wir alle zusammen ein perfektes Team gewesen. Wir waren genau acht angehende Peer-Tutor*innen und somit konnten wir die sechs Einheiten genau aufteilen. So haben sich zwei für den Einstig und den Abschluss gefunden und jeweils zwei für die Einheiten Wahrnehmung, Stereotype und Kulturshock. Mit den zusätzlichen Erfahrung und den Anregungen durch die Kursleiterin Katja Kraft hat sich ein harmonischer und beinahe reibungsloser Ablauf abgezeichnet.

Ohne jeden einzelnen wäre der Ablauf nicht so umsetzbar gewesen. Daraus habe ich gelernt wie wichtig die Teamarbeit bei der Umsetzung eines Workshops ist. Ausserdem habe ich gemerkt wie hilfreich das Feedback einer erfahrenen Peer-Tutor*in ist und werde zukünftig viel früher die Möglichkeit in Anspruch nehmen.

Alle Ergebnisse

Theorie und Praxis

Ich hatte das Glück an den Theorieteil in dem Praxisbezug direkt anknüpfen zu können. Da Elisabeth V. und ich schon vorher bei "Building Intercultural Competence" zusammen in einer Kleingruppe gearbeitet hatten und danach gemeinsam den Teil zu Stereotypen im Workshop übernehmen konnten. In einem fließenden Übergang haben wir unsere gesammelten Konzeptideen und die theoretische Ausarbeitung nun praktisch in der Workshopeinheit umgesetzt.

Da wir uns vorher eigene Methoden ausgedacht hatten (und den "Methodenkoffer erst später enteckt hatten), waren wir uns unsicher ob diese auch wirklich funktionieren. Aufgrund unterschiedlicher Auffasungen hatten wir zum Zeitpunkt der Workshop-Planung unterschiedliche Versionen und es bestand Unklarheit darüber, welche Version der Methoden wir nehmen wollen.

Wir hatten eine Methode zur Sichtbarmachung von Stereotypen-Denkmustern als Einstig in unsere Workshopeinheit geplant, dann einen Teil mit der Präsentation unserer theoretischen Ausarbeitung und zum Schluss eine Methode zur Korrigierung bestehender Stereotype. Trotz der anhaltenden Unklarheit bis kurz vor Workshopbeginn haben wir einen kühlen Kopf bewahrt und zum Glück hat sich mit den abschließenden Anregungen von Katja auf den finalen Entwurf der Planung dann doch eine runde Workshopeinheit ergeben.

Ich als Peer Tutorin

Es ist seit geraumer Zeit ein Wunsch der aus mir heraus wachsen will, dass ich als Beraterin arbeite. Vor gut zwei Jahren bin ich in ein halbewgs ernsthaftes Berfusleben eingestiegen, seitdem hat sich bereits ein paar mal die Gelegenheit ergeben anderen auf Augenhöhe etwas beizubringen. Da ich in meinem vorigen Studium als Mediendesignerin auf den online Zweig aufgesprungen bin und mich selbst im Bereich der Content-Management-Systeme weiter gebildet habe, hatte ich schon Aufträge bei denen ich mein erlerntes Wissen weiter geben konnte.

Ich habe bereits die Zusage in der Montessori Schule meiner Tochter Workshops anbieten zu können und werde dort Erfahrungen mit Schülern sammeln. Vielleicht ergibt es sich, dass ich an der Viadrina oder einer anderen Hochschule Kurse anbieten kann.

Ich strebe danach meine interkultirellen Erfahrungen mit meinen Kenntnissen im WorldWideWeb zu verbinden und bestmöglich in anderen Ländern z.B. Wordpress zu unterrichten. Sobald die Ausbildung als E-Learning Peer-Tutor an der Viadrina angeboten wird, werde ich die Möglichkeit wahrnehmen und ebenfalls daran Teilnehmen.