Einleitung

Das Seminar "Building Intercultural Competence" bei Ulrike Zillmer im Sommer Semester 2016 war ein Seminar mit großer Teilnehmerzahl. Es ging vor allem um den theoretischen Input über interkulturelles lernen, wir haben einige interessante Texte gelesen aber auch viele Methoden kennen gelernt. Durch die Kleingruppenerabeit habe ich wichtige Erfahrungen gesammelt, da dies meine erste kollektive Hausarbeit war. Es gab drei Themenkomplexe zur Auswahl: Wahrnehmung, Stereotype und Kulturschock. Zu jedem Thema haben sich zwei Gruppen gefunden. In der autonomen Gruppenarbeit waren zwei Aspekte zu bearbeiten, zum einen sollte ein Konzept entstehen zu einer Workshopeinheit (für den Folgekurs) und der theoretische Teil.

Wichtigste Erfahrung im Seminar

Besonders interessant waren für mich die Methoden, da ich noch nie an einen interkulturellen Workshop teilgenommen habe, waren die praktischen Übungen neu für mich. Ich war sehr erstaunt, dass man mit einem kleinen Spiel, wie zum Beispiel "Bangara", eine glaubwürdige Simulation von einem Kulturschock erzeugen kann.

Wichtigste Lernerfahrung

Interkulturelle Kompetenz ist für mich Alltag, mit meiner Familiengeschichte, meinem eigenen Werdegang, meiner Partnerschaft mit einem afrikanischem Muslim und meinen afro-deutschen Kindern. Natürlich habe ich ebenfalls den Anspruch lebenslang dazu zu lernen aber in meiner Zeit in dem internationalen Internat in England, dass durch den Philosophen J. Krishnamurti gegründet wurde, habe ich eine andere herangehensweise an das Thema mitbekommen. Ich habe gelernt das wir alle gleich sind (egal welches Alter, welche Herkunft ect.) mit unsicherheiten und/oder stark ausgeprägte Meinungen. Das wichtigste im Umgang mit Menschen ist, sich stets zu hinterfragen. Wieso fühle ich so, wieso spreche ich so, wieso handle ich so? Deswegen gehe ich davon aus, dass respektvolle Interaktion mit Mensch und Natur eher eine Lebenseinstellung ist, in der Selbstreflexion und Empathie eine zentrale Rolle finden. Das hilft in interkulturellen Situationen aber vor allem im gesamten Leben.

Ergebnisse

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Reference: http://chiefpua.com/wp-content/uploads/2012/04/stereotypemap-642x250.png

Da ich mich naturgemäß nicht erst seit dem Kurs mit dem Thema der interkulturellen Interaktion auseinandersetze, war der Lerneffekt nicht besonders überragend. Ich habe viel Spaß  gehabt und nette Menschen kennen gelernt, dass war die Hauptsache. Interessant waren die Texte mit ihren Begriffen, da ich nicht wusste, dass das Thema der interkulturellen Kompetenz auf derart wissenschaftlicher Ebene bearbeitet wird. Ich kannte eher die allgemein geläufigen Weltkarten (s.o.) oder privaten Austausch dazu. Es ist für mich immer noch etwas seltsam das Thema auf diese Weise zu bearbeiten, da ich glaube interkulturelle Kompetenz sollte eher menschliche Kompetenz heißen.

 

Asian Steretype Police

Alle Ergebnisse

Reflexion der Kleingruppenarbeit

Die Kleingruppenarbeit, in der wir das Thema Stereotype bearbeitet haben, verlief etwas chaotisch. Es war nicht ganz klar wie der Rahmen dieser Arbeit aussieht, wir mussten mehrmals nachfragen und haben letztendlich immer noch nicht ganz begriffen was genau aus der Gruppenarbeit entstehen soll. Wir dachten, wir sollen ein Konzept für eine Workshopeinheit erstellen und dazu eine theoretische Ausarbeitung anfertigen. Da ich es wirklich für wichtig erachte in der Gesellschaft mehr über Stereotype, Ethnozentrismus und Rassismus zu sprechen habe ich sehr viel Motivation in die Gruppe mitgebracht.

Durch mein Engagement entstanden schon relativ früh viele Ideen und wir organisierten mehrere Treffen. Jedoch musste ich feststellen, dass nicht jeder die gleiche Motivation mitbrachte und unsere dreier-Gruppe zu einer zweier-Gruppe im eigentlichen Sinne schrumpfte. Es war jedoch nicht sehr störend, da klar war, dass wir zwei, die sich weiter engagierten auch den Folgekurs belegen werden.

Eine erstaunliches Ereignis kam, als kurz vor Ende des Seminars noch eine weitere Person in unsere Gruppe dazu stieß, was mich etwas geärgert hatte, da diese Person die gesamte Vorarbeit verpasst hat. (Vielleicht war es deswegen so störend für mich, da ich gerade Probleme wegen Fehlzeiten bekommen habe und andere sich irgendwie so durchmogelten um möglichst wenig Zeit zu investieren.) Die Lerninhalte, die Lehrkraft und die Teilnehmer, dass alles hat mir sehr gut gefallen und ich hatte die Absicht möglichst viel davon zu profitieren.

Es gab zum Ende in unserer vierer-Gruppe ein ausgearbeitetes Konzept und eine klare Aufgabenverteilung für den theoretischen Teil. Jedoch war bis ein paar Stunden vor Abgabetermin nicht ganz sicher ob auch jeder seinen Teil dazu beitragen würde, da zwei aus der Gruppe kaum bis gar nicht auf Email´s oder Anrufe reagierten.

Die Gruppenarbeit hat mir eine sehr wichtige Erkenntnis gebracht; je nach dem, in welcher Konstellation von Menschen ich mich befinde, kann ich offen und produktiv sein oder bin verschlossen und inaktiv. Hier konnte ich im Vergleich zur parallel laufenden Gruppenarbeit bei "Wissen schaffen im Team" mehr Ideen einbringen und offener kommunizieren, dafür waren hier die anderen eher inaktiv. Vielleicht hätte ich stärker auf die Bedürfnisse der anderen zu Anfang eingehen sollen um tatsächlich eine gemeinsame Gruppendynamik zu erzeugen, vielleicht war das aber gar nicht gewollt. Diese schwierige Frage bleibt offen obwohl meine Gedanken dazu tendieren, dass manche einfach nicht so viel Arbeit investieren wollten.