Eindrücke aus dem Blockseminar

Da wir während des Seminars um die 60 Personen waren, haben wir viel in Gruppen gearbeitet - was auch super für das Thema des Seminars war.

Während wir uns am ersten Tag auf unterschiedliche Weise mit der Bedeutung von Gruppen und der Arbeit in Gruppen beschäftigt haben, bildeten wir für das restliche Wochenende Kleingruppen, in denen wir uns mit verschiedenen Aspekten von Team-/ Gruppenarbeit beschäftigt haben.

Meine Gruppe hatte das Thema "Gruppenprozesse" und wir erarbeiteten uns insbesondere die Theorien von Tuckman/Stahl und Bion. Besonders interessant war hierbei, dass wir die einzelnen Phasen selbst als Gruppe beobachten konnten.

Auf anschauliche Weise haben wir versucht die Ergebnisse auf folgender Seite festzuhalten:

http://www.mahara.at/group/hochschuldidaktik-gruppenproze/ohne-titel

1.-3. Phase des Gruppenprozesses

Phasenmodell von Gruppenprozessen nach Tuckmann und Stahl

Innerhalb des Seminars haben wir uns intensiv mit der Theorie von Tuckmann und Stahl zum Thema Gruppenprozesse auseinandergesetzt. Tuckmann beschreibt in seiner Theorie vier Phasen eines Gruppenprozesses, Stahl fügt noch eine fünfte Phase hinzu.

Die unterschiedlichen Phasen können sowohl auf Makroebene (Gruppenarbeit insgesamt) als auch auf Mikroebene (eine konkrete Situation innerhalb der Gruppenarbeit, z.B. Besprechung) angewendet werden (Vgl. S. 51).

Damit die inhaltliche Arbeit gelingen kann, muss es in der Gruppe „Stimmigkeit“ geben. Schulz von Thun (1998 S. 273ff in: Stahl S.52) schlägt folgende Punkte, die vor Arbeitsbeginn geklärt werden sollen, vor:

 

1) warum (Hintergrund der Arbeit)

2) wozu (Ziel der Arbeit)

3) wir (welche Rolle haben wir)

4) das Thema (auch: Themenplanung + Zeitmanagment).

 

Die „Stimmigkeit“ lässt sich in die erste und zweite Phase des Modells einordnen.

 

Stahl verweist darüber hinaus auf mögliche Probleme im Gruppenprozess wie z.B.:

  • Schnelldurchfahrten, d.h. Prozessphasen werden zu schnell durchlaufen (Vgl.S.55).

  • Umgehung, d.h. (gefürchtete) Prozesse werden übergangen oder verdrängt (Vgl.S.55).

  • Verklumpung: d.h. Phasen werden zusammengezogen (Vgl. S. 56).

 

Diesen Problemfeldern stellt Stahl den Begriff des „Auseinanderziehens“ (Vgl.S. 57ff.) gegenüber, der eine positive Evolution der Gruppe vorantreibt. Nichtsdestotrotz handelt es sich bei den Beschreibungen um ein idealtypisches Modell, welches von „realen Situationen“ abweichen kann und vor allem als Orientierung dienen soll.

 

Quelle: Die Informationen basieren auf dem Text „Gruppenentwicklung – nach dem erweiterten Tuckman-Modell“ in „Dynamik in Gruppen“ von Eberhard Stahl.

weiterführende Literatur:

Antons, Klaus (2013): Gruppenprozesse verstehen. Gruppendynamische Forschung und Praxis. Springer Verlag.

Teambildung und Teamführung nach Prof. Dieter Hartfelder:
http://79.170.40.180/ism10.ch/FHSG/Teambildung%20und%20Teamf%FChrung%20Prof.%20Dieter%20Hartfelder/PhasenmodelnachTuckmann.html

Wikipedia:http://de.wikipedia.org/wiki/Gruppenprozess

Universität Hagen:
http://psychologie.fernuni-hagen.de/Lernportal/Lernumgebung/Html/GruppeIntra.html