Literaturquellen

Lompscher, Joachim: Lernstrategien: Zugänge auf der Reflexions- und der Handlungsebene. Referat auf dem 23. Internationalen Kongreß für Angewandte Psychologie (Madrid, 17.-22. Juli 1994), Übersetzung aus dem Englischen.

Jenert, Tobias: Ganzheitliche Reflexion auf dem Weg zu Selbstorganisiertem Lernen. In: 2008, Jg. 5, Ausgabe 2 Schwerpunkt “Reflexives Lernen“, hrsg. von Thomas Häcker, Wolf Hilzensauer & Gabi Reinmann.

Bräuer, Gerd: Das Portfolio in der Ausbildung von Schüler-Schreibberater/innen als Mittel zur Entwicklung von Wissen und Können in der Textproduktion.

Die Bedeutung der Reflexionskompetenzen

Reflexion: auf dem Weg zu selbstorganisiertem Lernen

Reflexion wird oft als die Grundlage für logisch- rationales Denken gesehen. Es ist ein Interpretationsprozess mit dem Ziel, eine neue, unbekannte Situation auf der Basis bestehender Erfahrungen zu verstehen. (Dewey,1997)

Studierende verfügen meist nur sehr begrenzt über die Voraussetzung von reflexivem Lernen. Denn schon zu Schulzeiten werden wir eher nur passiv belehrt.

Auch in späteren Bildungsinstitutionen wie der Hochschule lernen wir selten zu reflektieren. Durch Studien- und Prüfungsordnungen werden uns Lernziele vorgegeben, von denen wir kaum abweichen können. Obwohl wir Studenten mehr selbstorganisiert lernen wollen, ist die Beteiligung an Begleitstudiengängen, die diese Kompetenzen vermitteln, eher gering.

Fraglich ist woran das genau liegt. Sind wir Studenten einfach zu faul uns mit neuen Lerntechniken und selbstständigen Arbeitsweisen auseinanderzusetzen? 

Unser Problem zu Beginn eines Studiums ist einfach unser mangelndes Bewusstsein, inwiefern sich die selbstorganisierte Lernform auf unsere Kompetenzentwicklung auswirkt. Zudem bedeutet die Möglichkeit, die eine erhöhte Flexibilität mit sich bringt auch, dass wir mehr Verantwortung für unser Handeln und unsere Entscheidungen tragen müssen.

Eine Veränderung des Lernverhaltens soll bewirken, bestimmte individuelle Lernziele zu erreichen. Die Fähigkeit unsere Ziele selbst zu setzen, ist vor allem aus der Perspektive lebenslangen Lernens essentiell. Außerhalb der Bildungsinstitutionen müssen wir selber entscheiden, was wann gelernt werden soll bzw. muss. Wir müssen uns bewusster und selbstverantwortlich für bestimmte Lernaktivitäten entscheiden um effektiv unsere zur Verfügung stehenden Kräfte zu nutzen.

Das Dreiebenen-Modell gibt uns eine kleine Hilfestellung, wie wir anfangen können besser zu reflektieren. Nach diesem sollen wir uns sebst fragen:

 

1. Was wir aus einer Erfahrung gelernt haben

2. Wie wir bestimmte Lernziele erreichen können

3. Warum lernen wir genau das und was unsere individuellen Ziele sind

 

Lernstrategien: reflection and action!

Wie lernen wir? Und wie wird überhaupt Lernen gelernt?

Das sind zentrale Fragen, wenn wir uns im Umfeld von Lernstrategien befinden.

Lernstrategie bezeichnet dabei eine mehr oder weniger verallgemeinerte, bewusste oder unbewusste Methode zur Erreichung von Lernzielen.

Um Lernstrategien für uns fruchtbar zu machen, müssen wir diese analysieren:

Der eigentliche Weg beginnt dann bei der Analyse seiner eigenen Handlungen. Ist der Lernende bei der Informationssuche eher aktiv oder passiv? Liegt eine gewisse Planung und Systematik vor oder ist er unorganisiert? Kann er Informationen flexibel nutzen und verarbeiten oder behandelt er Aufgabenstellungen strikt nach einem Schema? Orientiert er sich mehr an  Zusammenhängen oder nur oberflächlich an Fakten?

Alles dies sind Überlegungen, die uns helfen unsere Lernstrategien zu überdenken und zu verbessern.

Lernstrategien beeinflussen die Art und Weise, wie wir lernen und somit auch unser Ergebnis. Oft haben wir uns im Laufe der Zeit eine bestimmte Strategie angeeignet. Diese ergibt sich zumeist aus dem Bereich, in dem wir tätig werden; aber auch aus der bewussten Verfolgung bestimmter Ziele und Aufgaben.

Die Relation zwischen Ergebnis und Prozess ist dann augenscheinlich: Lernstrategien beeinflussen tiefgreifend unsere Lernerfolge.

Dabei unterscheiden sich die Anforderungen an Lernstrategien. Je nach Niveau muss der Lernende entweder nur einen Text verstehen oder lernen in der Gruppe zu kommunizieren.

Der Einsatz einer bestimmten Strategie hängt maßgeblich von der Person des Lernenden ab. Welche Lernziele habe ich? Welches Vorwissen bringen ich aus meinen Bereich mit?

Unsere Selbstwahrnehmung und unsere Handlungen weichen in Hinblick auf unsere Lernstrategien oft voneinander ab.

Wie kann ich mir also selbst helfen meine Lernstrategien zu verbessern?

 

Die folgenden drei Schritte können uns hierbei helfen:

Schritt 1: Welche aktuelle Strategie verfolge ich?

Schritt 2: Welche Lernanforderungen stelle ich an mich und passen diese zu meiner derzeitigen Lernmethode?

Schritt 3: Wie kann ich meine Lernziele möglich effizient erreichen und meine Lernstrategien verbessern?

 

Portfolios

Portfolios als Reflexionsinstrument

Der Erwerb eigener Reflexionskompetenzen ist eine Voraussetzung für eine unterstützende und beratende Tätigkeit im Rahmen der Ausbildung. Die Rexflexion ist ein Bestandteil des Handlungs- und Arbeitsprozesses und eine Vorraussetzung für effektives arbeiten. Dabei handelt es sich um verschiedene Kompetenzen, die sukzessive durch Training erworben werden können. Ein wichtiger Bestandteil hierbei, ist das Erwerben metakognitiven Wissens, durch die Dokumentation eigener Erfahrungen in den entsprechenden Arbeitsprozessen. Damit soll ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, wie man in diesen Prozessen handelt und denkt. Portfolios stellen hierfür eine gute Möglichkeit dar. Diese bestehen aus Erfahrungsberichten, Tagebucheinträgen, Bildern und anderen individuell ausgwählten Inhalten.

So kann der eigene Entwicklungsstand ermittelt werden. Der Entwicklungsprozess wird erfahrbar gemacht und in das Bewusstsein gerrückt. Dadurch wird Wissen über eigene Kompetenzen, eigenes Handeln und Denken erworben. Dieses Wissen steht übergeordnet über den zur Aufgabenbewältigung notwendigen Kompetenzen. Es hilft sich selbst besser zu steuern und schafft die Möglichkeit zum entwickeln individueller Arbeitsstrategien, um erfolgreich auf das jeweilige Ziel hinzuarbeiten.

„E- Portfolio"

Bei der Benutzung von E- Portfolios erweist sich das Interesse an „neuen Medien“ als sehr hilfreich. Anders als bei print- und handschriftlichem Material umfasst das E- Portfolio ein großes Datenvolumen und ermöglicht durch E-Mail und Chat- Funktionen einen unkomplizierten zeit- und ortsunabhängigen Daten- Austausch. Texte könne im Rahmen eines E- Portfolio direkt entwickelt und weiterentwickelt werden. Dies stellt ein Transfer zwischen Ebenen der reflexiven Praxis (dokumentieren, beschreiben, interpretieren, evaluieren, analysieren) dar. Dabei wird der Umgang mit dem geistigen Eigentum gestärkt und kooperatives Handeln innerhalb einer Gruppe hervorgehoben. Der Austausch zwischen den Gruppenmitgliedern kann durch Chat und E- Mail schnell aber auch individuell erfolgen und so zu Diskussionen anregen. Kurz gesagt stellt ein E- Portfolio eine Vorbereitung auf ein nachhaltiges Lernen dar.

Vorteile von e-portfolios